Drupal ist ein CMS.
CMS bedeutet:
- Content Management System.
- Crappy Mess System
Wählen Sie das Zutreffende aus.
Es geht im Grunde darum, Inhalte für eine Darstellung auf einer Webseite zu verwalten.
Dies sagt bereits eine Menge aus. Es geht ja nicht darum, die Inhalte darzustellen oder aufzubereiten, sondern es geht vor allem um Verwaltung.
Die Erfassung von Inhalten ist eine Kleinigkeit und mit sehr wenig Aufwand zu erreichen.
Die Darstellung auf der Webseite aber, insbesondere wenn etwas höhere Ansprüche gestellt werden, gestaltet sich aber zu wahren Management-Orgien. Nichts für den 0815-Menschen.
Um z.B eine Slideshow oder ein Bilderkarussell zu erstellen, werden spezielle Module benötigt, die zusätzlich installiert und konfiguriert werden müssen.
Nun, Drupal ist mit Modulen mehr oder weniger einfach erweiterbar. Allerdings sind die Module meistens in einem Zustand, der nicht wirklich brauchbar ist. Teilweise fehlen Libraries (Bibliotheken), die von Hand nachträglich installiert werden müssen. Die Konfiguration muss oft im Code (CSS, PHP, Twig) soweit angepasst werden, bis ein brauchbares Ergebnis vorliegt.
(Beispiele: FlexSlider, slick, Views Slider - sie alle funktionieren nicht auf Anhieb.)
Hilfe gibt es dabei so gut wie gar nicht. Stellt man eine Frage zu Drupal, erhält man oft eine Antwort, das sei so nicht vorgesehen, oder man könne es ja selbst programmieren. In vielen Fällen wird man auf Installationen mit Drush und/oder Composer verwiesen, was gelinde gesagt mit dem CMS nichts mehr zu tun hat. Das sind bereits Entwickler-Tools für Fortgeschrittene und Profis.
Einige Plugins funktionieren bereits bei der Installation nicht, obwohl sie als aktuell und gewartet bezeichnet sind (zB skype). Praktischerweise werden dann bereits bei der Installation Fehlermeldungen ausgegeben. Andere Plugins lassen sich aber installieren und danach funktioniert das ganze System nicht mehr. So etwas zu reparieren erfordert sehr viel Zeit und Aufwand. Wichtig ist, dass vorher ein Backup des ganzen Systems inklusive Datenbank erstellt wurde.
Wenn Sie dann noch ein eigenes Design für die Webseite wünschen, beginnen die Schwierigkeiten erst richtig. Zwar läuft im Hintergrund HTML, CSS und JavaScript, aber glauben Sie nicht, dass damit auf einer Drupal-Seite einfach und schnell etwas dargestellt werden kann. Nun, es gibt spezielle Themes, die genau einen Anwendungsfall abdecken. Selten wird eines auf ihre Wünsche passen. Falls doch, werden Sie spätestens beim Wunsch, die Seite zu erweitern, feststellen, dass es so nicht geht. Es gibt kostenpflichtige Pro-Versionen mit Support, die sich dann anbieten.
Bald werden Sie feststellen, dass Sie nur noch mit der Verwaltung des Systems beschäftigt sind - und nicht mit der Verwaltung von Inhalten.
Mein Rat für Neulinge und Einsteiger:
Solange ihr keine Web-Profis seid - lasst die Finger von Drupal. Drupal ist nichts, um schnell mal eben eine Webseite aufzubauen. Drupal ist etwas, um CSS, JavaScript, PHP, mySQL, Drush, Composer, JSON und die Konfiguration ihres Webservers kennen zu lernen und zu begreifen. Es erfordert beträchtliche Aufmerksamkeit und unendliche Geduld.